Die Frage nach dem Sinn des Lebens wird seltener gestellt, wenn es uns gut geht, wir glücklich, gesund und wohlhabend sind, eine Perspektive haben und das Leben genießen. Die Frage nach dem Sinn des Lebens ist eine Frage aus der Not heraus (Fehige, Meggle u. Wessels 2000). Immer geht es dabei um den Sinn des Leidens, des Todes. Ich kann darum mit einiger Berechtigung auch die Position vertreten: Wer die Sinnfrage stellt, leidet unter einer behandlungsbedürftigen Depression; die Sinnfrage ist stets Symptom einer Depression und ein Hinweis auf zumindest latente Suizidalität. – Eine Alternative wäre die Empfehlung: Bei Sinngebungsproblemen fragen Sie bitte nicht Ihren Arzt oder Apotheker, sondern Ihren Seelsorger!
(Ulrich Sachsse, Sinngebung bei schweren Persönlichkeitsstörungen)